Umgesetzte Massnahmen

Über mehrere Jahre haben die Landwirte, ein Berater und die Vertreter der Natur- und Vogelschutzvereine, angeführt von BirdLife Schweiz, eine hervorragende Zusammenarbeit aufgebaut. Gemeinsam wurde jeder Betrieb auf sein ökologisches Potenzial hin angeschaut und die Naturschützer haben ihre Vorstellung für eine naturnahe Aufwertung dem Landwirt präsentiert. Der Berater zeigte dabei auch oft betrieblich interessante Aspekte einer Ökologisierung auf. Schliesslich entschied jeder Landwirt als eigenständiger Unternehmer selbst, ob und wie weit er seinen Betrieb auf die Natur ausrichten wollte und setzte dann die Massnahmen auch selbst um.

So haben die Landwirte, begleitet durch den Berater und zum Teil tatkräftig unterstützt durch die Natur- und Vogelschutzvereine Buus und Ormalingen zahlreiche Massnahmen zugunsten der Natur umgesetzt: bis Ende 2013 war die Gesamtfläche an Biodiversitätsförderflächen auf 108 ha angestiegen und 7000 Hochstamm-Bäume waren vertraglich gesichert, das heisst der Landwirt verpflichtet sich auf mindestens 8 Jahre, den Baum zu erhalten. Biodiversitätsförderflächen wie extensive Wiesen und Weiden sind blumen- und insektenreich. Dank eher lückiger Vegetation und Trittstellen können die Vögel die Nahrung am Boden auch finden. Da die Vegetation manchmal trotz Biodiversitätsförderflächen noch recht dicht ist, wurden im Rahmen des Projekts zum ersten Mal in der Schweiz in grösserem Umfang Streifen von offenem Boden erstellt. Diese wurden von verschiedenen Vogelarten bei der Nahrungssuche genutzt, u. a. auch vom Neuntöter. Eine zentrale Voraussetzung für den grossen Erfolg des Projektes ist die gute Beratung der Landwirte im Rahmen der gemeinsamen Planung.

Entwicklung der Vogelwelt

Wie viele typische Vogelarten der Hochstammobstgärten hat auch der Gartenrotschwanz in der Schweiz seit den frühen 1990er Jahren einen starken Rückgang erlitten. Im Gebiet des Projekts Obstgarten Farnsberg kommt der Gartenrotschwanz noch mit 0-2 Brutpaaren vor. Verschiedene Arten sind im Verlaufe des Projektes zum ersten Mal seit Jahren wieder im Projektgebiet festgestellt worden oder haben sich zum ersten Mal wieder fortgepflanzt, so der Wespenbussard, der Kuckuck, der Wendehals und die Nachtigall. Die sehr guten Bestände von Grünspecht, Grauspecht, Goldammer und Feldsperling am Farnsberg geben weitere Hinweise darauf, dass die Vogelwelt vom Projekt profitiert. Das Hermelin können am Farnsberg regelmässig beobachtet werden, was darauf hinweist, dass die Art von den Strukturen, insbesondere den Stein- und Asthaufen mit Saum, profitiert. Weiter kann die Zauneidechse an vielen Standorten beobachtet werden, auch Sie profitiert von der Strukturvielfalt. Zudem können häufig Feldhasen beobachtet werden.

Wir werden unsere Anstrengungen noch verstärken, um auch den seltenen Arten wieder möglichst gute Voraussetzungen zu bieten und ein Aushängeschild für den Hochstamm-Obstanbau im Baselbiet zu bleiben.

Foto: Gartenrotschwanz (Michael Gerber)

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2009 Hochstamm Suisse - Potenzialanalyse des Hochstamm-Steinobstbaus in BL 1'373 KB
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